Wendelstein - Pünktlich um 14.30 Uhr meldeten Benjamin Barwig, Richard Müller und Henry Winter der Leitstelle: „Die Krankentransportwache in Wendelstein ist einsatzbereit!“ Die drei jungen Sanitäter stellten die erste Schicht der neuen Krankentransportwache, die am Freitagnachmittag auf dem Gelände der Malteser Wendelstein - pandemiebedingt „outdoor“ und in kleiner Runde - offiziell in Dienst genommen wurde.
„Die letzten Wochen waren für uns maximal hektisch, mit dem Rettungsdienst an der maximalen Auslastungsgrenze und dann hat ja man ja als Malteser noch das ein oder andere Impfzentrum zu verantworten. Daher habe ich mich hier in Wendelstein auf andere fleißige Leute verlassen, und die haben ganz toll in den letzten Tagen alles eingerichtet, so dass wir heute pünktlich die Schicht anmelden können“, berichtete Roland Schiffmann, Rettungsdienstleiter der Malteser für Nürnberg und Wendelstein. „Euch immer eine gute Fahrt, passt immer auf Euch auf - und im Moment ganz besonders, so dass wir alle gesund aus dieser Zeit herauskommen.“
„Kümmert Euch gut um die Leute, die Euch anvertraut werden - und kommt immer gut wieder heim“, wünschte auch Malteser-Diözesangeschäftsführer Christian Alberter, der sich sichtlich freute, bei der offiziellen Inbetriebnahme der Wache vor Ort sein zu können - „nicht nur, weil ich mich mal einen halben Tag mit etwas anderem beschäftigen darf als mit den Impfzentren, sondern weil dies hier einfach ein Highlight ist. Ein Highlight für Wendelstein und ein Highlight für die Malteser in der Diözese Eichstätt, die diesen Standort stellen.“ Die Krankentransportwache sei eine Fortsetzung dessen, was die Malteser in den vergangenen Jahren in Wendelstein aufgebaut haben - und was auch über Diözesan- und Landkreisgrenzen hinaus möglich ist, betonte Alberter: „Vielen Dank an die Nürnberger Kollegen, an unsere Kollegen von der Rettungswache Eibach, die hier den Betrieb organisieren und verantworten.“
Bei den „Maltesern als zuverlässigen Partner“ bedankte sich Wendelsteins Erster Bürgermeister Werner Langhans. Er erinnerte daran, dass es den Malteser Ortsverband bereits seit dem 15. Dezember 1997 gibt - „und am 15. Dezember 2020 sind die Krankentransportwagen bei uns eigetroffen. Das war für mich wie Weihnachten, das sag ich ganz ehrlich.“ Er sei überzeugt, dass die Krankentransportwache ein weiterer Schritt hin zur Einrichtung einer Rettungswache in Wendelstein sei: „Wir haben hier bei den Maltesern nicht nur die Einrichtung, sondern auch das engagierte und leidenschaftliche Personal dafür, ob das nun bei den Helfern vor Ort ist, im Sanitätsdienst oder bei der Jugendarbeit und den Betreuungsdiensten.“ Dieses umfassende Portfolio sei sehr wichtig für Wendelstein, betonte Langhans, und sei auch dem Engagement der Ortsbeauftragten der Wendelsteiner Malteser, Andrea Ebeling, zu verdanken.
Andrea Ebeling wiederum hob nochmals die Zusammenarbeit mit den Nürnberger Maltesern hervor: „Ohne Euch wäre das alles hier nicht möglich.“ Sie bedankte sich außerdem für die Unterstützung aus Eichstätt, dafür, die Diözesanführung an Wendelstein geglaubt habe und gesehen habe, dass durch die vielfältige Arbeit der Ortsgruppe die Vorraussetzungen für die Einrichtung der neuen Wache gegeben seien. „Von den Helfern vor Ort über den Kulturbegleitdienst, vom Sitztanz bis zum mobilen Einkaufswagen in Zeiten der Pandemie, jetzt die Krankentransportwache - es tut sich was in Wendelstein, und wir arbeiten jeden Tag daran, noch besser zu werden.“
Die Malteser übernehmen den Krankentransport als Dienstleistung für den Rettungsdienstzweckverband Mittelfranken Süd - zwei fabrikneue Krankentransportwagen (KTW) wurden dafür angeschafft. Die Wache wird an sieben Tagen die Woche mit mindestens zwei Personen besetzt sein. „Das normale Tagesgeschäft wird es sein, nichtkritische Patienten zu transportieren, die medizinische, aber keine notfallmedizinische Betreuung brauchen“, erklärt Sanitäter Henry Winter, „also beispielsweise auch Dialysepatienten oder bettlägerige Patienten“. Dazu werden die Wendelsteiner von der Leitstelle angefordert. „Das Auto hat aber auch Blaulicht, weil es immer mal sein kann, dass man auch zu einem Notfall geschickt wird, wenn das einen zeitlichen Vorteil bringt oder kein Rettungswagen frei ist.“
Tobias Wölfel, ehrenamtlicher Standortseelsorger der Wendelsteiner Malteser betonte bei seinem abschließenden geistlichen Impuls: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist, so lautet die Jahreslosung 2021. Und eines der sieben Werke der Barmherzigkeit ist es ja auch, Kranke zu besuchen und zu begleiten. Gerade Ihr als Malteser lebt den biblischen Auftrag mit ganzem Herzen, in allem, was Ihr tut. Ihr steht Menschen in Notsituationen bei, Ihr unterstützt sie. Ich wünsche allen, die mit diesen Autos in Einsätze fahren, dass sie unter Gottes Segen fahren, dass sie begleitet von ihm sind.“